Das menschliche Wesen, das zu den von Allah am meisten geehrten Geschöpfen gehört, durchläuft verschiedene, aufeinanderfolgende Stadien des Daseins. Zu den jeweils von Allah bestimmten Zeitpunkten geht es von einem dieser Stadien zum nächsten über. Das ist die „Reise“ des Menschen.
Wir sind also gewissermaßen „Reisende“. Während unseres Daseins wechseln wir von einer Welt in die andere. Unsere derzeitige Existenz im Diesseits ist weder die erste der Etappen unserer Reise, noch wird sie die letzte sein. Vielmehr haben wir in einer bestimmten Form bereits existiert, bevor wir diese materielle Welt – das Diesseits – betraten. Und wenn wir diese Welt verlassen, indem wir sterben, schreiten wir auf unserer Reise fort zur nächsten für uns bestimmten Form der Existenz.
Jede Etappe dieser Reise, also jedes Stadium unseres Daseins, hat einen gewissen Bezug zur nächsten. Und ganz besonders ausschlaggebend ist der Bezug unseres jetzigen Stadiums – unseres diesseitigen Lebens – zum nächsten, also zu unserem jenseitigen Leben, denn, wie wir die Reise in dieser aktuellen Etappe im Diesseits gestalten, hat enorme Auswirkungen darauf, wie unsere Reise nach dieser Etappe weitergehen wird.
Mit anderen Worten: Wie wir im Diesseits leben, wie wir uns verhalten, was wir glauben und was wir tun, haben einen wirklich schwerwiegenden Einfluss darauf, wie unser jenseitiges Leben sein wird. Von unserem Glauben und unserem Verhalten im diesseitigen Leben hängt nämlich ab, ob wir im Jenseits zu den Gewinnern und somit zu den Bewohnern des Paradieses gehören oder ob wir von den Verlierern, also von den Insassen der Hölle sein werden.
Einteilen können wir die Etappen dieser Reise, also die Stadien in unserer Existenz, in
a) Unsere Existenz vor dem diesseitigen Leben,
b) unsere Existenz im Diesseits,
c) unsere Existenz im Jenseits.
Unser Dasein begann mit unserer Erschaffung und ist somit auch der Beginn unserer „Reise“. Darüber, wie und wo wir vor dem Diesseits existiert haben, wissen wir im Vergleich zum diesseitigen und zum jenseitigen Leben nur wenig. Einige Texte des Qur’âns und Ahâdîth deuten an, dass unsere Seelen bereits zuvor existierten. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass wir vor unserem jetzigen Leben bereits einmal in körperlicher Form ins Dasein gerufen wurden, bevor wir auf diese Welt kamen. Und auch wenn uns nur wenige Informationen über unser vorheriges Dasein vorliegen, so lässt sich doch daraus schließen, dass jene Form der Existenz durchaus einen gewissen Bezug bzw. eine gewisse Auswirkung auf unser jetziges Leben hatte.
Die Reise des Menschen wird sodann zu einem von Allah bestimmten Zeitpunkt durch den Übergang ins diesseitige Leben fortgesetzt. Das Übergangsstadium ist dabei der Bauch der Mutter.
Nach der Geburt beginnt die äußerst kritische Phase der Reise. Der Mensch betritt die Welt, die Stätte der Prüfung. Es beginnt die Phase des Lebens, auf die sich folgende Worte Allahs beziehen:
„Segensreich ist Derjenige, in Dessen Hand die Herrschaft ist, und Er hat zu allem die Macht. (Er,) Der den Tod und das Leben erschaffen hat, damit Er euch prüfe, wer von euch die besten Taten begeht. Und Er ist der Allmächtige und Allvergebende.“ (67:1-2)
Das Diesseits ist die Übergangsstätte zum Jenseits. Und dieser „Übergang“ ist von äußerster Wichtigkeit, denn die Art und Weise, wie wir unsere „Reise“ während unseres „Übergangs“ gestalten, hat einen schwerwieg