Leben und Sterben, Existenz und Nichtexistenz, Al-Hayatu‘d-Dunya/das nahe Leben, Al Hayatu’l-Akhirah/das spätere Leben, das wahre Leben, das andere Leben … Wie auch immer ihr es nennen mögt, wie auch immer ihr es beschreiben mögt; eins ist sicher: Diese Begriffe, Wahrheiten, Tatsachen und Ereignisse können nicht ohne den anderen verstanden und auch nicht erklärt werden. Aus diesem Grund muss es sein, dass im Qur’an und in den Ahadith immer dann, wenn vom diesseitigen Leben erzählt wird, kurz darauf ein Verweis auf das jenseitige Leben folgt. Denn das eine ist der Grund und das andere das Ergebnis. Das eine ist der Acker und das andere die Ernte. Das eine ist der Beginn und das andere die Rückkehr.
Die Gestaltung des Jenseits ist an die Bemühung im Diesseits gekoppelt … Wer sein Diesseits nicht beleben kann, kann sein Jenseits nicht verschönern. Dass diejenigen, die diese Welt zu einer Hölle machen, im Jenseits einem Paradies zu begegnen hoffen, ist lediglich ein großer Irrtum. Wer Wind sät, erntet Sturm. Was man sät, das erntet man für ewig.
Einer der grundlegenden Gründe, weswegen sich heutzutage die Menschen und insbesondere die muslimischen Völker in einer Krise hinsichtlich des Imans und der Moral befinden, ist, dass sie das Diesseits aufzubauen behaupten, während sie dessen andere Seite, die Akhirah, vergessen haben. Da sie davon reden, das Diesseits zu retten, und dabei dessen andere Front bzw. die Akhirah vernachlässigen, sitzen sie – wenn man so sagen darf – zwischen zwei Stühlen. Dies hat zwangsläufig eine krankhafte Seelenlage hervorgebracht, welche es nicht schafft, ihrer Existenz die gebührende Bedeutung beizumessen, welche ihren Sinn und ihre Ziele im diesseitigen Leben nicht korrekt erkennen kann und welche über die Widersprüchlichkeit zwischen ihrem Glauben und ihren Handlungen ständig Zeuge wird. Schlussendlich hat dieser psychische Zustand sowohl eine Krise hinsichtlich des Imans und der Moral verursacht als auch auf individueller und gesellschaftlicher Ebene zu großen materiellen und seelischen Problemen und Missständen geführt.
In dieser schwierigen Zeit ist es äußerst bedeutungsvoll, dass Cafer Günaydin mit dieser bescheidenen Arbeit das Jenseits – welches nach dem Iman an Allah ? die größte Wahrheit im Islam darstellt – auf unsere Tagesordnung setzt. Denn genau diesbezüglich wird viel Zerrüttung in unserem Land und der Welt erlebt – große Verluste auf materieller und seelischer Ebene kommen zum Vorschein.
In diesem Werk wurde versucht, anhand von anschaulichen Beschreibungen unter der Führung des Qur’ans und der Sunnah auf detaillierte Weise die Stufen und Zustände vorzustellen/zu erklären, welche eine Person nach dem Tod, dem Gelegt-Werden auf die Aufbahrungsplatte, dem Legen ins Grab und der anschließenden Reise in Richtung Ewigkeit (, welche mit der Auferstehung am Jüngsten Tag beginnt und zuletzt mit dem Paradies oder der Hölle ihr Ende findet,) erwarten können.
Unser Wunsch von unserem Herrn ist es, dass wir aus diesem Werk einen ihm gebührenden Nutzen ziehen. Die Wahrheiten sollten nicht nur in den Büchern stehen, vielmehr sollten wir sie auch in unsere Gemüter/Herzen tragen und sie mit guten Taten krönen.
Die Anstrengung obliegt uns und der Erfolg ist von unserem Herrn.
